Die privaten Rundfunksender Antenne Thüringen und Landeswelle Thüringen haben den Informationsanteil ihrer Sendungen erhöht. Sie erfüllen damit wieder ein wesentliches Kriterium für ihre Sendelizenz.
Die Landesmedienanstalt(TLM) als Zulassung- und Aufsichtsbehörde für die privaten Sender stellte am 11.Dezember 2002 in Erfurt eine umfangreiche Analyse der Programmstruktur und der Berichterstattung vor. Untersucht wurden die beiden privaten Radiosender und deren Konkurrenz JUMP und MDR 1 Radio Thüringen. Unter die Lupe genommen wurde dafür eine so genannte künstliche Woche im Mai 2002, die sich über einen Zeitraum von 20 Tagen erstreckte.
Das Ergebnis der Analyse wird die privaten im Freistaat freuen."Gemessen an den Lizenzbedingungen ist alles in Ordnung" sagte TLM-Direktor Viktor Henle. Allerdings seien die Programmschreiben optimierbar, tadelte er vor allen die hohe Wiederholungsquote von Wortbeiträgen bei der Landeswelle Thüringen. Wenndie sich über 50% hinaus bewege, müsse über Konsequenzen nachgedacht werden, drohte Henle. Als wesentliche Lizensbedingungen sind 15% Wortanteil am Vollprogramm und die Ausstrahlung in alle Regionen des Staates gesetzt.
Nachdem die TLM in den letzten Jahren mehrfach den zu geringen Informationsanteil bei der Landeswelle Thüringen gerügt hatte. hat der Sender jetzt die Kurve gekriegt. Der Anteil der Wortbeiträge stieg um 12,3% im Frühjahr 2001 auf 17,5% im Mai 2002. Bei einer weiteren Stichprobe im August 2002 lag er mit 16% immernoch deutlich über der Mindestmarke. Kritik erntete die Landeswelle Thüringen für den mit 43% sehr hohen Anteil von Wiederholungen wortgleicher Beiträge. Das liegt dreimal höher als bei den anderen untersuchten Programmen.
Auch Antenne Thüringen sendet mehr informationen als ein Jahr zuvor. 1999 und 2002 wurde die kritische Grenze noch unterschritten. Nachdem der Sender 2001 den Informationsanteil auf 15% angehoben hatte, konnte dieses Jahr nocheinmal 1,2% draufgelegt werden.
JUMP liegt mit seinen informierenden und beratenden Beiträgen weit unter dem Schnitt der Privatsender, MDR 1 Radio Thüringen deutlich darüber. 13,7% vom Gesamtprogramm machen Wortbeiträge bei JUMP aus, bei MDR 1 Radio Thüringen 22,5%. Um Lizenz braucht sich JUMP, als öffentlich-rechtlicher Sender jedoch keine Sorgen machen.. Auch nicht wenn, Thüringen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt in den Nachrichten so gut wie gar nicht vorkommen.
Der Trend beim Radio, so die Analyse: Die Wortbeiträge werden immer kürzer. Bei den Privaten allerdings auch die Werbezeit. Schmerzlich deswegen, weil sie von diesen Einnahmen schließlich leben. |
